Rungenwagen Ks 446 oder [3300] von Fleischmann

Ks [3300] links und ein Kbs 442 der DB (von Arnold) rechts
Rungenwagen gehören zu den grundlegendsten Bauarten von Güterwagen: Eine (meist recht lange) Ladefläche mit einem niedrigen Rand und hohen Streben zur Ladungssicherung. Das Erscheinungsbild dieser Wagen variiert dabei auch dank einer UIC-Norm der 1950er bis heute nicht sonderlich.  Und doch, etwas mehr Variation, als es die immer gleichen Modelle der Bundesbahn-Bauart Kbs 442 von Arnold, Hobbytrain und Roco vermuten ließen, gab es dann doch. So verwendeten viele Bahnen keine klassischen Steckrungen, sondern Schwenkrungen (oder auch "Drehrungen") genannt, die wenn man sie nicht braucht am Wagen bleiben und nur heruntergeklappt werden. Die können dann nicht abhanden kommen, sind dafür aber unter Umständen "im Weg". Noch einen Schritt weiter ging Ende der 1960er der rumänische Hersteller UV Arad, dessen Rungenwagen unter anderem von der Deutschen Reichsbahn der DDR (aber auch so ziemlich überall in Osteuropa eingesetzt wurden und werden). Dieser Wagen verwendet statt des sonst üblichen Sprengwerks einen Langträger zur Stabilisierung. Sehr ähnliche Wagen hatte übrigens auch die Schweizer SBB, da aber aus inländischer Fertigung.

Das Modell


Fleischmann hat 2020 eine komplette Neukonstruktion des UIC-Rungenwagens herausgebracht – dabei ist natürlich auch wieder der altbekannte Kbs 442 der Bundesbahn, aber erstmals auch Formvarianten aus ganz Europa. Gleich zum Start gab es nicht weniger als 9 unterschiedliche Wagen von DB (optional mit Bremserbühne), DR (um den es hier geht), ÖBB, NS, SBB (wie der hier, aber mit bodenbedienbarer Handbremse), FS, SNCF und RENFE (alle drei mit Sprengwerk, Bremshandrad und Drehrungen). Im neuen Jahr geht es munter weiter unter anderem mit dem Ks 446 der Bahn-AG und Schwenkrungenwagen von ÖBB (die hatten beides) und PKP. Und möglich wären noch zahllose andere Versionen, da Fleischmann hier offenbar einen Baukasten entwickelt hat, mit denen sie die Vielfalt dieser Wagen in ganz Europa nachbilden können.

Zur Ausführung des Wagens gibt es wenig zu sagen, wobei die Rungen nicht wirklich drehbar sind. Stattdessen liegen sie (in weit mehr als ausreichender Zahl, ich habe etwa 20 gezählt bei 12 benötigten) als Steckteile bei, die in einem Vierkant-Loch verankert werden. Dabei kommt man ohne Flüche, aber auch ohne Klebstoff aus – die Löcher sind also weder zu klein noch zu groß. So lassen sie sich als durchaus stehend oder liegend montieren; der Umbau dazwischen ist aber nicht wirklich vorgesehen.

Ähnliche Modelle

Auf die Existenz etlicher anderer Umsetzungen des Kbs 442 bin ich bereits eingegangen, wobei die Modelle alle ihre Schwächen haben. Daneben wären die Rmrs 31 oder wie sie zuletzt hießen "Kkklms 441" von Minitrix und Fleischmann zu erwähnen, die noch sehr sehr lange parallel zu diesen Wagen eingesetzt wurden. Außerdem gibt es von Modellbahn-Union einen Fährboot-Rungenwagen nach britischem Profil, genannt "Lfms-t 569".