Isolierter Kesselwagen von Minitrix

Zacens der Wascosa
Manche Substanzen müssen für den Transport auf eine bestimmte Temperatur gehalten werden – manchmal kalt, damit sie nicht kochen; in den meisten Fällen aber warm, damit sie flüssig bleiben. Für diesen Zweck gibt es spezielle Kesselwagen, die eine Wärmeisolation und oftmals auch ein Heizsystem aufweisen.

Ein solches Modell moderner Bauart haben wir hier vorliegen. Diese Wagen unterscheiden sich im Bereich der Auslässe je nach dem transportierten Ladegut, aber auch nach dem Geschmack des Betreibers. Darüber hinaus haben diese Wagen zum Teil eine sogenannte Säurerinne, die dafür sorgen soll, dass wenn schon kleine Restmengen heruntertropfen, diese bitte nicht auf die Anschlüsse oder die Bremsanlage tropfen. Das Kesselvolumen des Wagens beträgt übrigens gerade einmal knapp 69 m³.

Vorbildfotos zeigen exakt den umsetzten Wagen beim Transport von Phenol, das ist ein giftiger Grundstoff der Kunststoff-Herstellung mit einem Schmelzpunkt von 41°C.

Das Modell

Und an dieser Stelle kommen wir dann schon zu den Diskrepanzen. Minitrix hat das Fahrgestell des Mineralöl-Kesselwagens unverändert übernommen, so dass die Anschlüsse hier nicht passen. Kommen sie für den als erste Version 2007 angebotenen VTG-Wagen noch halbwegs hin, so passt für den Wascosa wenig. Auch passt die angeschriebene Länge von 15,74 m nicht ganz zum umgerechnet 17 m langen Modell. Die Säurerinne findet sich dann wiederum an anderen Wagen – insgesamt also ein leicht generisches Modell. Doch dies sind Kesselwagen meistens, es fällt hier nur durch die komplett offene Bauweise besonders auf.

Die sonstige Detaillierung und vor allem die umfangreiche Bedruckung sind dafür gelungen. Letztere ist übrigens durchaus scharf, es gelingt mir nur nicht, diese samt Wagen scharf zu fotografieren – darum hier rechts noch einmal nur das Anschriftenfeld. Warum allerdings die Arbeitsbühne fast einen Millimeter über dem Kessel schwebt, weiß wohl alleine der Konstrukteur. Auch in der Breite gibt es für meinen Geschmack zu viel Abstand zwischen Kessel und Leiter. Vorsicht bei der Handhabung, die Bremsleitung an der Unterseite wird nur an sehr wenigen Punkten gehalten! Bei Kesselwagen öfters ein Thema ist das Gewicht und so war wohl auch hier jemand verlockt, den Wagen zu füllen – 36 g sind eigentlich deutlich zu viel.

Ähnliche Modelle

Zaes von Arnold
Als ein ähnliches Fahrzeug gibt es von Arnold eine kürzere Bauart, die noch aus den Beständen der Deutschen Reichsbahn der DDR stammt. Außerdem gibt es von Modellbahn-Union einen Wagen nach englischem Profil für den Verkehr auf die Insel.