Druckgaskesselwagen von L.S. Models

Zagkks der VTG France SAS
Der physikalisch eigentlich unsinnige Ausdruck "Flüssiggas" bezeichnet als Kraftstoff dienende Gase, die bei einem nur leichten Überdruck flüssig werden. Für den Transport dieser werden Gaskesselwagen verwendet, die grundsätzlich durch einen in Kesselmitte umlaufenden orangen Warnstreifen gekennzeichnet sind. Die Wagen haben keinerlei Öffnungen an der Oberseite, nur meist eine Wartungsluke an einem der Enden und sind sehr groß. Da Flüssiggas nur eine geringe Dichte hat, hat der hier vorgestellte Wagen so zwar ein Kesselvolumen von 110 m³ bei einer Länge von 19,5 m, aber nur eine maximale Zuladung von 47 t. Dies resultiert in der Gattung "Zagkks". Unter 40 t wäre es "Zagks" (heute kaum noch anzutreffen), schlicht "Zags" zwischen 50 und 60 t und "Zagns" über 60 t (ganz moderne Wagen mit dann sogar 120 m³ und einem nur noch minimalen Untergestell). Zum Vergleich liegen aktuelle Mineralöl-Kesselwagen "Zans" bei nur 90 m³ und trotzdem über 60 t Zuladung.

Das konkrete Vorbild ist eine französische Bauart, die Mitte der 1970er von Fauvet-Girel in Saint-Laurent-Blangy im Norden Frankreichs gebaut worden sind. Die Wagen gibt es in geringer Variation augenscheinlich wie Sand am Meer; offenbar wurden sie von Anfang an von verschiedenen Unternehmen beschafft. Insbesondere die stark kugelförmigen Kesselenden sind bei französischen Druckgaskesselwagen auch anderer Bauarten typisch. Zwar nicht die umgesetzte Nummer, aber ein in den Details passendes Exemplar von VTG France lies sich als Vorbildfoto finden. Ebenso findet sich die Variante mit eingezogenem Rahmen.

Das Modell

Die Detaillierung des Wagens ist leider nicht das von den Reisezugwagen des Herstellers gewohnte Niveau weit über allem, was man sonst irgendwo kaufen kann, sondern "nur" aktueller Stand der Technik. Die Bedruckung ist dagegen gewohnt aufwändig; lediglich die Anschlüsse hätte man noch blau und grün einfärben können. Der Wagen wird dabei in zwei verschiedenen Formvarianten angeboten – hier gezeigt mit einer nach unten gerade abschließenden Schürze und zum anderen mit einer in der Mitte nur angedeuteten Schürze, was einen freieren Blick unter dem Wagen hindurch erlaubt. Beide Varianten werden auch in gemischten Sets angeboten.

Varianten gibt es von den Wagen dafür wie von L.S. Models gewohnt – irgendwann angekündigt und nach einigen Jahren kommen dann gleich einmal rund 40 Varianten auf einmal; die meisten paarweise gepackt, zumal es oft zwei Wagen des gleichen Betreibers mit anderen Nummern gibt. Für die Fans der 1970er sei hier besonders auf die Sets 60130, 60132 und 60133 mit überwiegend noch silbernen Kesseln verwiesen. Merkmale der damaligen Zeit sind die Gattungsbezeichnung "Uahs" und Wagennummern, die mit 0 beginnen. Ab 1980 haben Kesselwagen dann die neue Gattung "Z" bzw. in diesem Falle "Zagkks" oder "Zags" und Nummern mit 7. Neben zahlreichen französischen Varianten gibt es auch einzelne nach belgischen, deutschen, italienischen Vorbildern – und ein Zweierset der polnischen Orlen; dortige Wagen gibt's in N nicht gerade jeden Tag.

Ähnliche Modelle

Neben diesen Wagen gibt es noch von Arnold ein aus den 1980ern stammendes und recht einfach gestaltetes Modell, dass wohl einen Wagen der Firma EVA darstellt. Dazu hat Minitrix gleich zwei Bauarten, eine kurze, deren Fahrwerk dem kürzlich vorgestellten Chemie-Kesselwagen entspricht und eine längere, die auf einem heute weit verbreiteten 17-m-Fahrwerk aufbaut, welches ich kürzlich als isolierten Kesselwagen vorgestellt hatte.