VAM Müllwagen von Roco

Für den Transport von Abfällen werden in vielen Ländern spezielle Container oder sogar Wagen verwendet. Eine solche Bauart aus den Niederlanden soll hier Thema sein.

Das Unternehmen VAM hat in den 1960ern in zwei Serien insgesamt 31 Wagen bei Talbot in Aachen beschafft. Diese Wagen waren mit einem Schwenkdach zur Be- und Schiebetüren zur Entladung ausgestattet – im Grunde also eine riesige Mülltonne auf Schienen. Zuvor hatte es schon 1957/58 eine Kleinserie von insgesamt 8 ähnlichen Wagen mit jedoch gebuckelten Wänden von der Waggonfabrik Uerdingen gegeben.

Verwendet wurden die Wagen für unsortierten "Restmüll", wie man es heute nennen würde; die Anschriften auf den Wagen waren also lediglich Werbung. Dabei waren die Wagen in Epoche III zunächst noch grau, in der Epoche IV dann meist in grün mit "VAM Compost" beschriftet – einzelne Wagen aber auch für andere Entsorgungsbereiche. Die Wagennummern waren zunächst 057 5 000 und folgende, ab 1980 dann 566 9 001 – wobei die Nummernreihen einige grundlose Lücken haben.

Ende der 1980er wurden die inzwischen durch einen Nachfolger ersetzten Wagen verkauft. Nach Entfernung der Dächer wurden sie für den Transport von Holzhackschnitzeln verwendet. Einer der Wagen ist im ursprünglichen Zustand als Museumswagen beim Eisenbahnverein in Stadskanaal erhalten.

Sehr viele Informationen und Vorbildfotos zu den Wagen finden sich auf der niederländischen Seite Rolandrail.

Das Modell

Roco hat die Wagen 1980 vorgestellt, wobei es gleich mal eine grüne und eine orange Version gab. Ein Jahr später folgte eine graue Variante der Epoche III. Spätere Auflagen hatten dann geänderte Nummern, wobei laut meiner Quelle ab 1992 auch Nummern im Bereich ab 566 9 201 verwendet wurden. Wo dieser Fehler herkommt, kann ich leider nicht sagen.

2014 wurden die Wagen von Fleischmann neu aufgelegt – jeweils als Dreiersets der Epoche III und der 1970er. Leider wurden die Wagen dabei nicht mit Kurzkupplung ausgestattet.

Die Form ist recht schlicht; das Dach ist fest und man sieht an den Wagenenden sogar von außen die Klippse, die den Boden halten. Auffällig sind auch die recht starr aufgehängten Drehgestelle, die minimal in Längs- und gar nicht in Querrichtung schwenken können. Bei schlechter Gleislage mag dies Probleme verursachen. Die Kupplung ist wie damals üblich am Drehgestell. Die Wagenkästen sind grün durchgefärbt, aber offenbar zusätzlich lackiert. Hier ist Vorsicht bei der Entfernung von Verschmutzungen angebracht.

Ähnliche Modelle

Diese Wagen sind als Modelle recht speziell. Von Minitrix gibt es eine ähnliche Lösung auf Basis von 30'-Containern, die offenbar im Raum München heute noch im Einsatz sind – tiefere Informationen dazu konnte ich jedoch nicht finden.

Erwähnenswert finde ich, dass Roco noch zwei weitere explizit niederländische Vorbilder herausgebracht hat. Einen gedeckten Wagen für Gemüse und einen Wagen der niederländischen Post mit großen Rolltoren (und unzähligen Betriebsnummern).