Lgjs 598 von Röwa, Fleischmann und Minitrix

Bereits seit Ende der 1950er Jahre hat die Deutsche Bundesbahn Tragwagen beschafft, die fünf pa-Behälter transportieren können. Aus diesen Wagen wurden mit Aufkommen des Containerverkehrs daraus sehr schnell Tragwagen für bis zu 40' lange Container entwickelt.

Lgjs von Minitrix
Für die Modellhersteller besonders interessant war so dann die damals noch als Lbgjs 598 bezeichnete Bauart, die sowohl pa-Behälter wie auch Container tragen kann. Mit Stillegung der pa-Funktion wurden die Wagen Anfang der 1983er zu Lgjs 598. Daneben gab es den Lbs 589 und 591 nur für pa und Ende der 1968er den Lgjss 573 nur für Container – beide bis heute ohne Modell (meines Wissens selbst in H0 nicht).

Das Modell

In Spur N wurde der Lbgjs 598 1969 von Röwa (ab 1972 durch Minitrix vertrieben) und 1971 von Fleischmann als Modell herausgebracht.

Lgjs von Fleischmann
Das Fleischmann-Modell hat fünf runde Zapfen, die einerseits jeder einzeln einen pa-Behälter tragen, andererseits aber auch in Löcher am Boden der Container greifen. Bei der Verwendung von zwei 20'-Containern bleibt dabei in der Mitte eine Lücke eben da, wo der fünfte Stift sitzt. Um dennoch mit zwei 20'-Containern die Länge von einem 40'-Container zu erreichen, sind sowohl beide Containertypen wie auch der Wagen selbst etwas verkürzt. Dadurch ist jeder Versuch, auf diesem Wagen fremde Container zu verladen zum Scheitern verurteilt. Auf später von Fleischmann entwickelten Wagen passen die Container dann nicht zu den Containerzapfen, diese Wagen sind dagegen maßstäblich.

Der Wagen von Röwa hat dagegen eine maßstäbliche Länge und war mit seiner am Vorbild orientierten Befestigung wegweisend. Der Wagen hat überall da, wo sich im Original Containerzapfen befinden kleine Löcher, in denen Stifte an den Ecken des Containers Halt finden. Dieses System wurde später als NEM 380 standardisiert, an die sich jedoch nur vereinzelte Hersteller halten. Für pa-Behälter wurden Stifte ähnlich denen von Fleischmann auf den Langträger geklippst. Als Nachteil hat der Röwa-Wagen jedoch eine mit der Kupplung ausschwenkende Pufferbohle.

Der Röwa-Wagen wurde ab 1972 durch Minitrix angeboten, blieb dabei aber lange Zeit unverändert. 1994 wurde der Wagen dann für die Umstellung auf Kurzkupplung überarbeitet; seitdem sind die Pufferbohlen fest.

Beladungen

Wie bereits angedeutet, ist der Wagen nach NEM 380 konstruiert – entsprechend lassen sich alle entsprechenden Behälter – 40' HiCube von Walthers, 20' Container von Minitrix, Wechselbrücken von Liliput (eine einzelne mittig) und die mitgelieferten 20' Tankcontainer von Minitrix auf dem Wagen verladen. Der Walthers-Container ist allerdings recht wacklig, da sowohl der Wagen wie auch der Container extra fehlertolerant konstruiert wurden.

Der schon angesprochene Tankcontainer seinerseits ist in der Breite recht eng konstruiert, so dass er sich nicht so recht auf Wagen anderer Hersteller verladen lässt.

Ähnliche Modelle

Obgleich es im Original einen ganzen Zoo ähnlicher Wagen gibt, gibt es nur sehr wenige Modelle solcher Wagen. Dies wäre zum einen der etwas längere Lgjss 571 von Liliput (für zwei Wechsenbrücken), der Lgs 579 von Fleischmann und von MFTrain ein spanischer "MC3". All diese zweiachsigen Wagen können einen 40'-Container oder – mit Einschränkungen bei der Zuladung – zwei 20'-Container tragen.
Für den Transport zweier voll beladener 20'-Container gibt es inzwischen vierachsige Wagen Sgmmnss, diese jedoch noch ohne Modell.