Getreidesilo Tagnpps von NME

Erste Spezialguterwagen für den Transport von Getreide wurden schon Anfang der 1930er Jahre gebaut – ein Selbstentladewagen, der ein wasserdicht abschließendes Dach hat. Wurde dieser Wagen noch in den 1960ern ohne direkten Nachfolger ausgemustert, so folgten schon etwa 10 Jahre später neue Bauarten für diesen Zweck. Seit dieser Zeit gibt es für das Dach zwei verschiedene Ansätze. Einerseits kleine Beladungsöffnungen, in die das Getreide über einen Schlauch eingefüllt wird und andererseits ein Schwenkdach, welches eine größere Öffnung freigibt – mit allem Vor- und Nachteilen. So können diese Wagen nicht bei Regen im Freien beladen werden.

Ein Wagen dieser Form mit Schwenkdach liegt hier vor. Entsprechende Wagen der Bauart Tagnpps hat VTG bereits vor einigen Jahren bei Tatravagonka Poprad beschafft – mit 102 und 130 m³ Volumen; inzwischen folgten ähnliche Wagen, jedoch ohne einen Laufsteg bei NACCO. Auf dem ersten Blick identisch, jedoch von einem anderen Hersteller stammen die Wagen von Wascosa (130 m³) bzw. Bohnhorst (102 m³, Eigentum vom Wascosa). Im Gegensatz zu den klassischen Tad(g)s, wie sie von DB und DR beschafft wurden, haben diese Wagen die Entladeöffnung in Wagenmitte.

Das Modell

Der noch recht junge Hersteller NME hat den 102 m³-Wagen von VTG und den 101 m³ von NACCO ins Modell umgesetzt. Wäre letzterer bei den meisten Herstellern wohl schlicht eine Farbvariante geblieben, so bezeichnet NME den NACCO-Wagen vollmundig als "Neukonstruktion" – und dies absolut zu Recht. Nicht nur hat der Wagen eben keinen Laufsteg mehr, sondern auch die komplette Seitenwand ist neu, denn diese besteht bei den NACCO-Wagen jetzt aus nur noch vier wesentlich größeren Blechelementen. Auch das Drehgestell ist anders – der Bauart fehlen die Kopfträger (wobei der zur Wagenaußenseite ja wegen Kollision mit der Kurzkupplung eh nicht dargestellt wird) und offenbar auch die äußeren Bremsbacken.

Wie bei NME üblich erscheinen die Wagen nicht einfach in einer Variante pro Bedruckung, sondern mit diversen verschiedenen Betriebsnummern im Rudel – 14 Nummern für den VTG-Wagen und 12 (davon je drei mit den Betreiber-Anschriften "Interfracht" und "RTI"). Was es in N (sehr wohl aber in H0 bei NME) bisher nicht gibt, sind die beiden Wascosa-Wagen und den größeren VTG.

Ähnliche Modelle

Klassische Getreidewagen mit kleinen Öffnungen gibt es zwei Modelle von Arnold und eines von Minitrix. Der ältere Arnold-Wagen der Bauart Uacs stammt dabei noch von Lima und dürfte das gleiche oder zumindest ein sehr ähnliches Vorbild wie Minitrix darstellen – welches der beiden Modelle das bessere ist, bin ich noch überfragt. Dazu hat man 2012 einen neueren Uapps herausgebracht – also wiederum mittige Entladeöffnungen.

Bauarten der universeller verwendbaren Schwenkdachwagen Tad(g)s kommen aus den Staatsbahn-Beständen – die Bauart der DB bei Roco bzw Fleischmann (auch in diversen Lackierungen mehr oder weniger ähnlicher Vorbilder), die der DR bei Arnold.

Eine Mischform (sehr große Dachluken) und ebenfalls die Gattung Tagnpps haben recht eckige Wagen der SBB für den Transport von Zucker – diese gibt es von Hobbytrain. Für den gleichen Zweck ist bei NME zudem ein VTG-Wagen der Bauart Uagnpps angekündigt.