Schiebedachwagen Ti(m)s 858 von Minitrix

Ein klassisches Problem gedeckter Wagen ist immer, dass im Innern des Wagens mehr Platz ist als Material durch die Türen passt. Ein Ansatz um auch sperrige Güter zu verladen ist die heute praktisch zur Norm gewordene Verwendung von Schiebewänden, durch die gleich mal der halbe Wagen zu öffnen ist. Ein anderer ist die deutlich seltenere Öffnung des Daches.

Der hier vorstellte, ab 1957 als Kmmgks 58 gebaute Wagen bietet dabei gleich beides; sowohl die Wände wie auch das Dach lassen sich zur Hälfte öffnen. Insgesamt wurden bis 1966 über 4000 dieser Wagen gebaut, wobei die späteren Bauserien glatte Türen mit einer aufgeschweißten Verstrebung haben, wodurch die Wände innen glatt sind und eine verrutschte Ladung nicht mehr die Türen blockieren kann. Die Bezeichnung der Wagen änderte sich 1965 zunächst in Tis 858, 1980 schließlich in Tims 858, wobei mit der letzteren Änderung die Verschiebung der Wagennummern aus dem Bereich 5770 000 in 0770 000 verbunden war – mit der Einordnung der Privatwagen in die normalen Nummernreihen, war der Bereich 0 frei geworden, so dass man die bisher nummerntechnisch zusammengefassten Gattungen E und T trennen konnte.

Historisch stellen die Wagen innerhalb der Familie der Wagen mit öffnungsfähigem Dach einen Übergang dar – frühere Bauarten waren konstruktiv noch "offene Wagen mit Deckel"; spätere Wagen deutlich größer und konstruktiv direkt von verwandten Schiebewandwagen abgeleitet. Dieser hingegen hat noch die Länge eines offenen Zweiachsers, ist konstruktiv aber komplett eigenständig. Eingesetzt wurden die Tims 858 bis 2003, dabei waren bis zuletzt noch Wagen mit der ursprünglichen Türbauform übrig.

Weitere Informationen zum Vorbild gibt es bei dybas.

Das Modell

Das Modell, welches die erste Bauform darstellt, ist konstruktiv nicht mehr das jüngste (erschienen 1972!), so dass die Bremsbacken nur neben den Achshaltern sitzen, Griffstangen fehlen und die Geländer auch feiner sein könnten. Heute würde man (siehe etwa der Fährbootwagen von Modellbahn-Union) dafür wohl Metall nehmen, was damals gerade als Detail-Werkstoff abgeschafft wurde…

Trotzdem ist der Wagen gut getroffen und hat mehr als nur die allernötigsten Details. Vor allem in den 1980ern und 90ern ist der Wagen von Trix zudem für eine unendliche Liste von Werbebedruckungen verwendet worden, von denen jedoch kein einziger ein Vorbild haben dürfte.

Ähnliche Modelle

Tcefs 845 (Modellbahn-Union)
Ähnliche Modelle gibt es an dieser Stelle reichlich, so bietet Arnold den Vorgänger Kmmks 51 (T(m)s 851, welcher konstruktiv noch auf einem offenen Wagen basiert. Trotz freistehender Griffstangen ist der mit diversen beweglichen Teilen ausgestattete Wagen als eher grob anzusehen. Noch viel gröber freilich ist Rocos Nachfolger Tbis 870, welcher vor allem als "Roco Clean" bekannt ist – hier wäre (wie auch für dessen Schwesterbauart Hbis 299 mit festem Dach) eine Neukonstruktion sehr wünschenswert.
Vor allem wegen der heute möglichen Detaillierung der Trittbleche am Dach sei auf den schon erwähnten Fährbootwagen Tcefs 845 von Modellbahn-Union verwiesen. Weiter unten entspricht dieser Wagen hingegen einem recht konservativen gedeckten mit klassischen Schiebetüren.