Kesselwagen Bauart Deutz von Minitrix

Diesmal soll es um etwas altes gehen, wobei ich damit weniger das aus der späten Epoche II stammende Vorbild meine, als vielmehr das Modell aus dem Jahr 1965.

Der Kesselwagen der Bauart Deutz ist auf die konsequente Anwendung der Schweißtechnik zurückzuführen. Mit dieser waren Güterwagen nun trotz geringerem Materialeinsatz stabiler als die bisherigen genieteten Bauweisen – wobei man der neuen Technik meist noch nicht komplett traute, so dass noch einige Zeit die Achshalter zusätzlich mit dem Rahmen vernietet hat. Bei diesen Wagen aber hat man auf solcherlei Vorsicht verzichtet und im Gegensatz voll auf die neuen Verbindungen vertraut. Auf einen klassischen "Rahmen" verzichtet der Wagen so komplett – der Kessel selbst trägt die ganze Verbindung. Entsprechend deutlich leichter war der Wagen. Statt bis zu 12,5 t wog er nun nur noch knapp 10 t, womit man das Kesselvolumen von bestenfalls 27 auf 30 m³ erhöhen konnte, ohne dass die Achslast bei einem voll beladenen Wagen stieg.

Das Modell

Wie schon angedeutet, ist das Modell sehr sehr alt, was man bei der Beurteilung stets im Hinterkopf behalten muss. Natürlich entspricht die Detaillierung so nicht mehr ansatzweise dem heutigen Stand, ist aber der damals üblichen Bauweise "Rohr auf Brett" meilenweit überlegen. Das Modell besteht in weiten Teilen aus Metall – der Kessel ist (leider im Durchmesser zu groß, damit die Endstücke des 63 m³-Drehgestellwagens passen) hier also ein zum Rohr gebogenes Blech (am Boden gibt es eine Trennnaht) welches mit gegossenen Rahmenenden und einem Metall-Geländer verbunden ist. Die Leiter und das obere Geländer sind dagegen Kunststoffteile, die dann auch die Schwachstelle des an sich unkaputtbaren Wagens darstellen und leider bei vielen Exemplaren inzwischen gebrochen sind. Hier hilft heute der 3D-Druck; wahlweise "nach historischem Modell" oder präziser nach Vorbild geformt.

Die Varianten entsprachen allerdings dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend weniger dem Vorbild als vielmehr dem "Prinzip bunt": Neben dem silber (korrekt), Gasolin in rot (vorbildfrei), BP in grün (vorbildfrei) und DEA in blaugrün (bis auf das viel zu große Logo korrekt). Eine Shell-Version gab es leider nicht, diese wäre gleichfalls korrekt gewesen.

Ähnliche Modelle

Eine Aufstellung ähnlicher heutiger Modelle wäre an dieser Stelle unfair und so beschränke ich mich auf die Nennung eines Arnold-Modells von 1972, welches technisch mehrfach überarbeitet bis heute das Sortiment bevölkert. Dieser hat einen ähnlichen Kesseldurchmesser und stellt eine neuere Bauart mit 40 m³ aus den 1960ern dar.

Auf diesem basiert der Reinigungswagen von Herkat – der dann eigentlich die "Schwesterbauart" der Waggonfabrik Uerdingen darstellen würde. Allerdings ist auch dieser folgerichtig im Kesseldurchmesser zu groß.