gedeckter Gabs von Modellbahn-Union

Gedeckte Güterwagen waren bei der Deutschen Bundesbahn bis auf einige Erbstücke aus Kriegszeiten stets zweiachsig, doch andere Länder, andere Sitten war dies im europäischen Vergleich keineswegs die Norm. So definiert die UIC dann in ihren Standardbauarten neben den beiden Zweiachsern Gs und Gbs auch zwei Drehgestellwagen, den kürzeren Gas und den 21,7 m langen Gabs, um den es hier nun gehen soll.

Gabs der MAV in gealterter Ausführung
Der Wagen hat etwas mehr als die doppelte Ladefläche eines Gs, wiegt aber deutlich mehr als doppelt so viel – wohl der Grund, wieso die Bundesbahn lieber viele als große Wagen wollte. Während die UIC nur die Abmessungen und technischen Eigenschaften der Wagen definiert, sind die Details den einzelnen Bahnen überlassen. Während sich diese Unterschiede bei den Gs von wenigen Ausnahmen und der Frage ob Bretter- oder Plattenwände noch auf die Bremsanlage beschränkten, gab es bei den Gbs bereits einen ganzen Zoo von einfachsten Bretterwänden bis hin zu Ganzstahlwagen. Die Gabs haben diese Details dabei weitgehend geerbt, so dass die Wagen, welche es unter anderem bei SNCF, FS, ÖBB und MAV gab, stilistisch den jeweiligen Gbs entsprachen.

Eingesetzt werden diese Wagen zum Teil bis heute, auch wenn sie doch meist durch Schiebewandwagen (Habis) oder gleich durch Container ersetzt wurden. Die ÖBB verwendet die Wagen zudem auch als Gabkqss-x im Personenverkehr als Fahrradwagen.

Das Modell

Das Modell ist bis auf die Griffstangen an den Wagenecken eher einfach gehalten, allerdings gibt das Vorbild auch nicht viele Details her. Modellbahn-Union hat insgesamt drei Formvarianten umgesetzt, wobei die Wagen von ÖBB und MAV auf der gleichen Form basieren. Dies ist weitgehend korrekt, nur die Position der Seilanker ist dadurch für die ungarischen Wagen falsch. Das dort allgegenwärtige Handrad für die Handbremse liegt zur Selbstmontage bei. Auch ist die Position der Trittstufen für beide Bahnen falsch (stimmt aber für FS und SNCF): Sie müssten an jeder Tür links sein – womit sie freilich den Drehgestellen in die Quere kämen.

Das mir vorliegende Modell hat eine Alterung nach dem Prinzip "Farbnebel über alles"; in dieser Form werden alle Wagen optional angeboten. Muss nicht unbedingt wieder sein und kann der Hersteller definitiv bei anderen Bauarten schöner.

Ähnliche Modelle

Das einzige weitere mir bekannte Wagen eines gedeckten Vierachsers stammt von dem französischen Hersteller Trains160, dabei handelt es sich um einen Wagen der kürzeren Bauart Gass bzw. Gahkkss der SNCF.