Taschenwagen T1 von Roco/Fleischmann und Minitrix

1973 wurden erstmals standardisierte Güterwagen für den Transport von LKW-Aufliegern gebaut. Diese später als "T1" bezeichneten Wagen konnten neben den damaligen Aufliegern auch Container und die damals noch meist kurzen Wechselbrücken transportieren, wobei die Verladung von Containern lange Zeit die Ausnahme blieb, hatte man dafür doch andere Wagen.

Beschafft wurden diese Wagen, meist in der Subform T1a, von der DB (braun), Hupac (grau, von den Modell-Herstellern meist als "SBB" beschrieben), FS (rotbraun), SNCF, SNCB/TRW (dunkeltürkis), RENFE (blau) und ÖBB (dunkelbraun) eingesetzt. Im Modell immer wieder vorkommene Varianten als verkehrsrote DB Cargo sind ebenso ohne Vorbild wie auch DSB- und SJ-Wagen – bei all diesen handelt es sich um größere T3. Die T1 der DB tragen dabei die Bezeichnung Sdgkms 707.

Im Laufe der Geschichte sind die Auflieger immer größer und schwerer geworden, so dass neue Wagen gebaut wurden. Inzwischen sind die ursprünglichen T1 entweder ausgemustert oder zu Wagen für Container degradiert worden. Deren Norm hat sich seit damals nicht zu sehr geändert. Eine solche Variante stellt offenbar auch das vorliegende Modell dar. Dieses ist als "Sdkms 707" beschriftet, der Gattungsbuchstabe "g" für die Auflieger fällt also weg. Ein Vorbildfoto solcher Wagen der DB konnte ich nicht finden, lediglich ähnlich degradierte Wagen der Schweizer Hupac.

Die Modelle

Roco/Fleischmann

Roco brachte den T1 bereits 1986, wobei das Modell zunächst ausschließlich für den Transport von Aufliegern ausgelegt war. Später gab es Varianten für die Verladung zweier Wechselbrücken, mit einer Stütze in der Mitte und speziellen Halterungen an den Wagenenden. Zwar sind diese Teile nur eingesetzt, aber ein Umbau auf Auflieger ist offenbar nicht vorgesehen. Später folgte nach dem gleichen Prinzip eine Variante für große Wechselbrücken. Von Fleischmann wurden für diese auch Container angeboten.
Bei Roco hatte dieser Wagen wie so viele keine Kurzkupplung, diese kam ebenfalls erst mit der Übernahme durch Fleischmann hinzu. Eine nähere Besprechung folgt, sobald mir der Wagen vorliegt.

Minitrix

Von Minitrix folgte im Jahr 2000 ein weiteres Modell des T1. Dieses ist deutlich flexibler konstruiert. Die Containeraufnahmen nach NEM 380 sind auf geklippsten Querriegeln installiert. Im Prinzip nah am Vorbild, wenn auch deutlich zu dick. Zudem ist die Aufnahme für den Königszapfen in Längsrichtung verschiebbar. Im Versuch lies sich so neben den beiden mitgelieferten 20'-Containern auch ein 40'-Container von Walthers/Faller verladen. Auch 30'-Container sollten ebenso wie leichte Maßabweichungen kein Problem darstellen.

Bei der Verladung eines Aufliegers war damals noch das Wegklappen des hinteren Unterfahrschutzes erforderlich. Da dies keines der mir vorliegenden Modelle darstellt, musste ich für ein Foto auf einen uralten Kühlauflieger noch ganz ohne solchen von Wiking zurückgreifen. Hier ist die verschiebbare Aufnahme zusätzlich praktisch, da man sie so aus dem Weg schieben kann – der Zapfen des Wiking-Aufliegers ist riesig, die Aufnahme dagegen winzig. Bei bisher 5 Herstellern habe ich so noch keine einzige kompatible Kombination gefunden. Offenbar gilt hier ähnlich zu den Container-Aufnahmen "Hauptsache inkompatibel".

Das Modell selbst ist überwiegend aus Metall gefertigt, wodurch er bereits ein brauchbares Eigengewicht entwickelt. Die beiliegenden Container sind jedoch zudem recht schwer und haben lange Aufnahme-Zapfen, so dass sie fest auf dem Wagen sitzen. Kritikwürdig ist allerdings, dass der gesamte Wagen gut und gerne 1,5 mm zu hoch liegt. Dafür sind auch die Puffer etwas tiefer angebracht, als sie eigentlich müssten – unabhängig davon, dass einer in den Himmel ragt.

Ähnliche Modelle

Modelle neuerer vierachsiger Taschenwagen gibt es nicht – dabei wären vor allem die Bauarten T3 und T4.2 weit verbreitet. Moderne Wagen sind zweiteilig mit einem dritten Drehgestell in der Mitte für die doppelte Kapazität bei etwas weniger Wagengröße. Hierbei gibt es vor allem die AAE-Bauart "TWIN" von REE Modèles und von Fleischmann ist der ältere, aber weit verbreitete T2000 angekündigt.

Forumsdiskussionen

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